An einem kalten Januarmorgen 2016 begann unser Kurztrip nach Griechenland. Wieder einmal. Nein nicht ganz so. Ziel waren die METEORA – Klöster in Thessalien.
Filareti und Ich, Ephraim, flogen zunächst nach Thessaloniki. Dort angekommen trafen wir auf unseren Freund Stephanos, der Guide sein würde. Mit dem Mietwagen ging es über weitgehend leere Autobahnen nach Süden/Süd-Süd-Westen, nach Thessalien. Am Rande der Thessalischen Ebene erheben sich imposante Felsformationen, welche seit altersher von griechisch orthodoxen Mönchen als Zuflucht und Wohnstätte genutzt werden. Insgesamt 24 Klöster gab es einst in dieser Gegend. Heute sind nur noch einige erhalten und bewohnt. Unter Ihnen Megalo Meteora, Agia Triada, Agios Nikoloaos, Agios Stephanos, Varlam und Rousánou.
Wikipedia:
„Die ersten nachgewiesenen Einsiedeleien gibt es in Metéora seit dem 11. Jahrhundert, Überlieferungen berichten sogar von einer Besiedelung bereits vor dem 10. Jahrhundert. Im Laufe der Jahre wuchsen diese Einsiedeleien zu einer organisierten Gemeinschaft nach Vorbild des heiligen Berges Athos zusammen und bildeten das Kloster Doúpiani.
Mit der Ankunft des von Athos geflohenen Mönches Athanasios im Jahr 1334 begann der Aufstieg des Klosterlebens in der Region. Zusammen mit seinem geistlichen Ziehvater Gregorios und 14 weiteren Mönchen gründete er 1344 das Kloster Metamórphosis, auch bekannt als Megálo Metéoro. Athanasios stellte die in Metéora gültigen Regeln des Klosterlebens auf und wurde nach seinem Tod als Athanasios Meteorites seliggesprochen. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts wurden weitere Klöster errichtet und die Anlagen durch fromme regionale Herrscher wie König Symeon finanziell und durch die Gewährung von Privilegien unterstützt. Im Laufe der Jahre entstanden so etliche Klöster und Einsiedeleien, deren Gründer nur zum Teil namentlich überliefert sind.“
Wir hatten uns eine kleine Pension ganz nahe der Felsen gesucht. Die Pension „Guesthouse Sotiriou“ in Kastraki sollte uns als Unterkunft und Ausgangsbasis dienen. Eine Pension mit bezaubernd eingerichteten Zimmern, teilweise mit offenem Kamin, wie das unsrige Zimmer erwartete uns. Die Betreiber sprechen deutsch und sind hervorragende Gastgeber, freundlich und zuvorkommend, uns fast freundschaftlich gegenüber tretend. Wir kamen abends gegen 19:30 Uhr im strömenden Regen an. Herzlich wurden wir begrüßt und mit ersten Informationen versorgt. Mit Regenschirmen bewaffnet machten wir uns auf den Weg zu einer Taverne um die hungrigen Mägen zu füllen. Schon auf dem Weg ließ der Regen nach und die umwerfenden Felsformationen kamen zum Vorschein.
Nach einem guten Essen begaben wir uns auf den Heimweg und wurden mit tollen Ausblicken auf die Felsriesen belohnt. Dieser schon mystische Anblick war fast noch schöner als der Eindruck am Tage. Am Morgen war ich zeitig wach und schlich mich vor das Haus um die Gegend zu erkunden. Auch der leichte Regen konnte mich davon nicht abhalten. Ich hatte gut gewählt, die Lage war perfekt.
Nach einem guten Frühstück starteten wir in den (regnerischen) Tag. Erste Station Agios Nicolaos, auf einer Felsnase über dem Ort Kastraki stehend. Gebaut wie ein Labyrint und dem Felsen angepaßt hatten wir einen ersten Eindruck vom (sicher beschwerlichen) Leben in diesen Felsennestern. Zeit für ein kurzes Gebet in der bezaubernden Klosterkapelle.
Ein trotz Regen und Wolken toller Ausblick belohnte uns für den Aufstieg hier hoch. Weiter ging es über Rousanou zum Felsenkloster Agia Triada. Der Blick vom Parkplatz täuscht. Tief geht es zunächst in die Schlucht um dann den Felsen über heute recht gut ausgebaute und in den Felsen geschlagene Pfade zu erklimmen. Sehnsüchtig ging unser Blick zur Versorgungsseilbahn doch diese ist für den Personenverkehr tabu. Atemberaubend ist der Blick über Kastraki und Kalabaka. Der Regen zollte Tribut und durchnässt suchten wir in Kalabaka eine nette Taverne auf um zu trocknen und um uns zu stärken.
Am Nachmittag besuchten wir noch Agios Stephanos und wurden am nächsten Morgen mit freiem Blick von Varlam und von Megalo Meteora über diese tolle Gegend belohnt. 2 Tage reichen nicht um dieses Weltkulturerbe zu erkunden. Aber es reicht um genau zu wissen dass man wieder kommen wird. Vielleicht mal im April bei besserem Wetter und noch vor den großen Touristenströmen? Man kann verstehen, dass sich die Mönche in diesen Klöstern dem Himmel ein Stück näher fühlen.
Auch mich hat der Besuch hier tief bewegt. AUF WIEDERSEHEN METEORA!